„Das Wesen des Films ist Bewegung“ – so beginnt diese dem unbekannten Kameramann gewidmete Dokumentation über die DIE WUNDER DES FILMS von 1928. Der Kulturfilmregisseur Egdar Beyfuß montierte dieses „Werklied von der Arbeit am Kulturfilm“, um einen allgemeinverständlichen Blick hinter die Kulissen der Filmproduktion zu gewähren. Die alltägliche, oft gefahrenvolle Arbeit der Kameramänner wird ebenso vorgestellt wie die besonderen Probleme etwa bei Tieraufnahmen oder beim Filmen im Operationssaal. Das von Egdar Beyfuß formulierte Ziel des Kulturfilms – schöne und nette Bilder einzufangen – bezeichnet eine wesentliche Differenz zum heutigen Dokumentarfilm.
Im zweiten Teil von DIE WUNDER DES FILMS werden verschiedene Trickfilmverfahren erläutert. Wir sehen, wie Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen gemacht werden und beobachten die langwierige Herstellung von Zeichentrick- und Scherenschnittfilmen. Waren Walter Ruttmanns absolute Filme von Anfang der 20er Jahre noch handcoloriert, so eröffnen 1928 das amerikanische Technicolor-Verfahren und das deutsche Sirius-System faszinierende Ausblicke auf ein damals neues Filmwunder, den Farbfilm.
Im Vorprogramm zwei kurze Werbefilme aus der Produktion von Julius Pinschewer: der für die Berliner Kino- und Photo-Ausstellung 1925 (Kipho) realisierte absolute Werbefilm FILM (DU MUßT ZUR KIPHO) bietet einen von Guido Seeber tricktechnisch gestalteten Schnelldurchgang durch die Filmproduktion, während die Puppen der Geschwister Otto IM FILMATELIER (ca. 1927/29) die Herstellung eines Werbefilms proben.
Einführung: Jeanpaul Goergen
FILM (DU MUßT ZUR KIPHO) (D 1925)
IM FILMATELIER (D, ca. 1927/29)
DIE WUNDER DES FILMS (D 1928)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
6. März 1998, Arsenal