FRÜHLING OHNE SONNE (Österreich 1953): Der Film geht der sozialen und kulturellen Situation österreichischer Kinder und Jugendlicher nach. Er untersucht kritisch, wie staatliche Einrichtungen und Institutionen ihrer Verantwortung gegenüber den Heranwachsenden gerecht werden, und setzt sich für die Rechte der Kinder ein. „Eltern und allen, die sich Kindern gegenüber, eigenen wie fremden, wollte ich zu Bewusstsein bringen, wie viel wir unseren Kindern schuldig bleiben. Das schien mir der Weg, um auf die Verantwortlichen durch die Eltern Druck auszuüben – zur Verbesserung der Lage unserer Kinder.“ (Hugo Hermann, 1953)
SCHATTEN ÜBER DER WELT (Österreich 1953): Der Film verdeutlicht in einer Kontrastmontage zwischen dem Leben in den Städten der Welt und seinem Auslöschen nach dem Atombombenabwurf von Hiroshima, zwischen den Lebensplänen der jungen Generation und dem Strahlentod japanischer Fischer den Fluch der Atomkraft. Er weist auf die reale Gefahr eines atomaren Krieges zwischen den Blöcken und unterstützt die Unterschriftenaktion für den Stockholmer Appell zur Ächtung der Atomwaffen.
TRÄUMT FÜR MORGEN (DDR 1956): Kinder erleben auf einem Berliner Hinterhof eine Puppentheatervorstellung. Sie fertigen sich danach aus einfachen Materialien selber Puppen an und spielen ihre Umwelt nach. Einem kranken Jungen geben sie eine Extra-Vorstellung. Aus diesem Spiel erwachsen ihre Vorstellungen und Träume von ihrer zukünftigen Welt. Der Film wurde durch Schnitt- und Nachdrehauflagen gegenüber der ersten Fassung stark verändert.
STAHL UND MENSCHEN (DDR 1956): Im Stahl- und Walzwerk Brandenburg wird nach alten und neuen Methoden gearbeitet. Die alte Methode des Walzstahlabgreifens per Hand birgt hohe Unfallgefahr und verlangt volle Konzentration. Die erste halbautomatische Anlage führt zu Produktion der Zukunft. Arbeiter und Ingenieure setzen sich in Produktionsberatungen auseinander und tüfteln gemeinsam Verbesserungsvorschläge aus.
FRITZ CREMER – SCHÖPFER DES BUCHENWALD-DENKMALS (DDR 1957): Die Vorstellung von plastischen und grafischen Arbeiten des Bildhauers Fritz Cremer, insbesondere das „Stürzende Pferd“ nach dem Falladah-Gedicht Bertolt Brechts, geht über in die Darstellung seiner ersten Entwürfe für das Buchenwald-Denkmal (unikal, weil nicht mehr vorhanden). Im letzten Teil des Films ist Fritz Cremer bei der Arbeit an einer Porträtbüste zu sehen, vor dem Hintergrund seiner lebensfrohen und sinnlichen Frauenskulpturen.
Einführung: Günter Jordan
FRÜHLING OHNE SONNE (Österreich 1953)
SCHATTEN ÜBER DER WELT (Österreich 1953)
Kopien: Privatbesitz
TRÄUMT FÜR MORGEN (DDR 1956)
STAHL UND MENSCHEN (DDR 1956)
FRITZ CREMER – SCHÖPFER DES BUCHENWALD-DENKMALS (DDR 1957)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
23. Mai 2003, Arsenal 2