Der heute fast vergessene Schweizer Regisseur und Kameramann Martin Rikli (1898-1969) war einer der Vorreiter des populär-wissenschaftlichen Films; sein Schaffen ist von Neugierde und dem Bestreben nach unterhaltsamer Aufklärung geprägt. Zwischen 1924 und 1950 realisiert Rikli an die hundert Kulturfilme, die meisten davon für die Ufa. In ATMEN IST LEBEN (1929) veranschaulicht er die Funktionsweise der Atmung. In UNSICHTBARE WOLKEN (1932) macht er die Bewegungen warmer Luft sichtbar. Der Film IM HEILIGTUM VON LING YIN entsteht 1931 in einem der ältesten buddhistischen Heiligtümer in China, der 1300 Jahre alte Höhlentempel wird wenig später zerstört. 1936 erklärt er dem Kinopublikum die RÖNTGENSTRAHLEN und die Röntgen-Kinematographie. In KÜCHENZAUBER (1943) demonstriert er schließlich, warum ein Hefe-Klos beim Kochen aufgeht, wie man ein gekochtes von einem ungekochten Ei unterscheidet und wieso sich der Kullerpfirsich im Sektglas dreht.
Einführung: Kerstin Stutterheim
ATMEN IST LEBEN (D 1929)
TUNESISCHE TÖPFEREI (D 1929)
UNSICHTBARE WOLKEN (D 1932)
IM HEILIGTUM VON LING-YIN (D 1932)
RÖNTGENSTRAHLEN (D 1936)
KÜCHENZAUBER (D 1943)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
26. November 2004, Arsenal 2