Walter Frentz (1907-2004) prägt bis heute das Bild vom Dritten Reich. Kaum eine Filmdokumentation ohne seine Aufnahmen, kaum eine bebilderte Publikation ohne seine Fotografien. Als Kameramann von Leni Riefenstahl, Kulturfilmer und Filmberichter für die Deutsche Wochenschau war er maßgeblich an der Inszenierung nationalsozialistischer Ideologie beteiligt. Neben der Filmarbeit hat Frentz fotografiert, zumeist privat. Einige Fotoaufträge erhielt er von Hitler und Albert Speer: Farbporträts der wichtigen Männer des Dritten Reichs, geheime Aufnahmen von Rüstungsprojekten. Nach 1945 tourte er für Volkshochschule und Berliner Urania durch die Bundesrepublik, hielt Diavorträge über Städte, Landschaften und Architektur. Daneben drehte er Kultur- und Industriefilme. – Gezeigt werden Ausschnitte aus NS-Kultur- und Propagandafilmen und der DEUTSCHEN WOCHENSCHAU sowie ARTISTEN DER ARBEIT (1938, Rudolf Schaad, Walter Frentz).
Einführung: Matthias Struch, Filmhistoriker am Filmmuseum Potsdam, Kustos (Filmarchiv) und Kurator (Filmreihen und Retrospektiven); Jury- und Gremientätigkeiten im Bereich Film und Fernsehen (FSK, FSF, Adolf-Grimme-Institut); Publikationen zuletzt zu Hugo Junkers (in: Junkers Dessau. Fotografie und Werbegrafik 1892-1933, Göttingen 2010) und zur Autorenschaft von PK-Aufnahmen (in: Die Kamera als Waffe. Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges, München 2010).
FAHRTENBUCH ALBANIEN (1936)
ARTISTEN DER ARBEIT (1938)
SEGELFLIEGER AUF DER WASSERKUPPE (1939)
DEUTSCHE WOCHENSCHAU Nr. 555 (1941) und 557 (1941)
ROLF NESCH (1965/66)
Alle Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
Arsenal, 22. November 2010, 19.00 Uhr