FilmDokument 167
Zwischen Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 und Mauerbau 1961 wurden in beiden deutschen Staaten mehr als 200 landwirtschaftliche Filme produziert – für ein einzelnes Sujet ein relativ großes Produktionsvolumen in dieser Zeit. Der Wiederaufbau des zerstörten Wirtschaftszweigs Landwirtschaft drängte in allen vier Besatzungszonen auch über die Gründung der beiden deutschen Staaten hinaus. Ressourcenmangel prägte den wirtschaftlichen Neuanfang und so lag der genossenschaftliche Gedanke nicht nur in der neugegründeten DDR nicht fern. 1948 entsteht mit Zehn Bauern unter einem Hut einer der frühesten landwirtschaftlichen Filme in Westdeutschland. Anton Kutter zeigt Möglichkeiten des genossenschaftlichen Landmaschineneinsatzes zur Ertragssteigerung der einzelnen Bauern. Was hier als marktwirtschaftlicher Gedanke dient, wird in der DDR in den frühen 1950er Jahren zur gesellschaftspolitischen Maßnahme, die das Landleben vollkommen verändern soll. MAS ‚Fritz Reuter’ und Erwachendes Land werben für Kollektivierung und Bodenreform im sozialistischen Staat.
Einführung: Inga Selck (Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“)
Am Freitag, den 19. Dezember 2014 um 19 Uhr im Zeughauskino.