Nur wenige Monate nach Erwin Leisers in Schweden produziertem Mein Kampf (1960) kam in Westdeutschland ein weiterer Kompilationsfilm zum Themenkomplex Nationalsozialismus heraus: DAS LEBEN VON ADOLF HITLER. Regie führte Paul Rotha, ein berühmter britischer Dokumentarfilmer und filmhistorischer Autor aus der Schule um John Grierson mit Sympathien für die Kommunisten; Produzent des Films war der jüdische KZ-Überlebende Walter Koppel. Der Film löste eine rege Debatte in den Zeitungen aus, wurde aber kaum gezeigt. Dabei kann Rothas Film sowohl inhaltlich als auch ästhetisch mit vielen anderen Filmen aus jener Zeit gut mithalten. Die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte ist überdies beredtes Dokument zum Stand der Vergangenheitsbewältigung zu Beginn der 1960er Jahre in Ost- und Westdeutschland.
Einführung: Chris Wahl (Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ / CineGraph Babelsberg e.V.)
Am Montag, den 14. November 2016 um 19 Uhr im Arsenal