Der massenhafte Konsum von Alkohol forderte in der DDR neben Behörden, Ärzten und Politikern auch die Filmemacher heraus. Wo lag die Grenze zwischen geselligem Konsum, Missbrauch und Abhängigkeit? Wie gefährlich war der Alkohol für die sozialistische Gesellschaft und ihr Menschenbild? Die filmischen Antworten reichten von moralischen Appellen und medizinischer Aufklärung bis zur schonungslosen Beschreibung von Abhängigkeit und Krankheit aus nächster Nähe: Das zeigen der satirische Kurzfilm UNGLAUBLICH (1963), der komische Zeichentrickfilm DER APOSTEL (1965) und der Lehrfilm GEFÄHRLICHER FREUND (1958) sowie der lange unter Verschluss gehaltene Dokumentarfilm HEIM (1979) von Angelika Andrees und Petra Tschörtner über kindliche Erfahrungen mit Alkohol; in RÜCKFÄLLIG (1988) portraitiert Eduard Schreiber alkoholabhängige Arbeiter.
Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg in Zusammenarbeit mit dem ERC-Projekt „The Healthy Self as Body Capital“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Berlin) und der Universität Straßburg, dem Bundesarchiv und der Deutschen Kinemathek.
Einführung: Viola Balz (Evangelische Hochschule, Dresden)
Am Montag, den 11. November 2019 um 20:00 Uhr im Arsenal