Mit Angela Schanelec, Thomas Arslan und Christian Petzold formierte sich Ende der 1980er Jahre die Keimzelle der Berliner Schule an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb). Gleichzeitig bildete sich eine weitere Gruppe Filmstudenten, die in den folgenden Jahren einer anderen Sensibilität nachzuspüren begannen. Ihre kurzen und abendfüllenden Filme zeichnen sich durch genaue, lakonische Alltagsbeobachtungen aus und durch einen feinen Humor, der ins Absurde kippen kann. Matl Findel, José van der Schoot, Michael Freerix und Stephan Settele lassen sich unter anderem dieser Gruppe zuordnen.
Findels ALLE ZEIT DER WELT – nach Ende seines Studiums entstanden – ist in vielerlei Hinsicht ein Höhepunkt dieses Filmschaffens, dessen Schicksal es war, sowohl im Schatten der Berliner Schule wie auch dem der deutschen Mainstream-Komödien zu stehen. Dabei ist ALLE ZEIT DER WELT eine ungemein lässige Komödie über suchende Menschen in der Hauptstadt: ein Schlüsselfilm des (Berliner) Filmschaffens der 1990er Jahre.
Einführung: Hannes Brühwiler
Am Freitag, den 3. November 2017 um 18:30 Uhr im Zeughauskino