In München Schwabing fanden in den frühen 1960er Jahren einige bier- und tatendurstige Filmliebhaber und Filmemacher zusammen, die sich teilweise recht provokant von ihren nur wenig älteren Kollegen aus dem Umkreis des Oberhausener Manifests distanzierten. Heute werden sie als Münchner Gruppe bezeichnet: Gemeinsam war ihnen eine Vorliebe für sinnliche, leicht erzählte, vielleicht auch französisch beschwingte Filme im Zeichen der Nouvelle Vague, ebenso aber auch eine große Offenheit gegenüber dem amerikanischen Genrekino. Zu diesen jungen Leuten zählte neben Rudolf Thome, Klaus Lemke, Max Zihlmann und May Spils auch der Filmkritiker Eckhart Schmidt. Dessen Debütfilm erinnert mehr als nur ein wenig an Antonionis Blow-Up (1966): In München verschwindet ein reicher Amerikaner. Auf der Suche nach ihm stößt seine Schwester (gespielt vom dänischen Fotomodell Dginn Moeller) auf einen so zynischen wie anziehenden Modefotografen (gespielt vom Fotografen und Regisseur Roger Fritz, der den Film aus produzierte), der von ihrem Bruder ausgehalten wurde und in dessen Gesellschaft er zuletzt gesehen wurde. Die junge Frau verliebt sich in ihn. „Jet-Generation ist ein Dokumentarfilm über Leute von heute, die Leute von heute markieren. (…) Wenn man in zwanzig Jahren etwas über die sechziger Jahre erfahren will, dann wird man diesen Film ansehen und sagen: so ging man damals, solche Gesichter waren in Mode, so fuhr man Auto.“ (Werner Kließ, Film, Nr. 2, Februar 1968)
Einführung: Lukas Foerster, Philipp Stiasny
Am Freitag, den 1. Juni 2018, um 21:00 Uhr im Zeughauskino