17.02.2023, 18:00 Uhr, und 20.02.2023, 19:00 Uhr, im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Vorprogramm: Tragödie einer Uraufführung (D 1926, O.F. Mauer).
Die Arbeitsorganisation eines Filmkopierwerks in der Ära des Stummfilms ist weitgehend unerforscht. Zu den nahezu unbekannten Tätigkeiten zählt zum Beispiel die Arbeit der Filmkleberinnen – ein fast ausschließlich mit Frauen besetzter Anlernberuf. Sie klebten die aus der Bearbeitung kommenden Filmteile des Negativ- und Positivfilms zusammen, fügten die Zwischentitel ein und bereiteten die Filme für den Versand vor. Die eigentliche schöpferische Arbeit der Filmmontage blieb dem Regisseur vorbehalten, dem aber häufig eine Filmkleberin zur Seite stand. Bald differenzierte sich die Arbeitsorganisation weiter aus, und es entstand der Beruf der spezialisierten Schnittmeister*innen (Cutter). Der Beiprogrammfilm Tragödie einer Uraufführung aus dem Jahr 1926 zeigt, wie chaotisch ein Film aussieht, wenn die Filmkleberin gebummelt hat. In Die kleinen Kleberinnen (1980) von Heide Breitel und Eva-Maria Hammel erinnern sich acht Frauen an die technischen Prozesse beim Kopieren und Entwickeln des Films sowie beim Schnitt.
Einführung am 17.02.2023: Jeanpaul Goergen