Ende 1917 im russischen Sewastopol. Unter der Führung des früheren Kammerdieners des Gouverneurs bricht die Revolution aus. Auch die Mannschaft eines Panzerkreuzers, der soeben nach monatelanger Fahrt in den Hafen eingelaufen ist, beteiligt sich und richtet ihre Gewehre gegen ihre Offiziere, aber auch gegen die Zivilbevölkerung. Maria, die Tochter des Gouverneurs, versteckt sich mit ihrem Vater, der das Gedächtnis verloren hat, in einem Hafenbordell. Doch die Revolutionäre kommen auf ihre Spur. Und der einstige Kammerdiener will die junge Frau unbedingt in seinen Besitz bringen…
Regisseur Karl Anton suchte mit diesem „Staatsauftragsfilm“ der Forderung von Propagandaminister Goebbels zu entsprechen, ein antikommunistisches Pendant zu Sergej Eisensteins PANZERKREUZER POTEMKIN herzustellen. Heraus kam eine Mischung aus sentimentaler Liebesgeschichte und aufwändig inszenierten Massenszenen, die in ihrer Bildstruktur und Montage weniger von Eisenstein inspiriert wirken, sondern eher mühevoll kopiert.
Der Film, der ein endgültiges Bild von „marxistischen Vaterlandsverrätern und Volksmördern“ (Hitler) geben wollte, „lief seit der Uraufführung (5.1.1937) ununterbrochen bis in die Augusttage des Jahres 1939. In Freilichtvorführungen, mit billigsten Eintrittspreisen, wurde er z.B. von der Gaufilmstelle Königsberg noch am Vorband des Hitler-Stalin-Paktes gezeigt. Bei Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion wurde er in Rumänien unter dem Titel ‚Rote Bestien‘ eingesetzt.“ (Boguslaw Drewniak)
In den 1950er-Jahren gab die Freiwillige Selbstkontrolle den Film in leicht gekürzter Fassung, nun unter dem Titel PANZERKREUZER SEWASTOPOL, wieder für öffentliche Vorführungen in der Bundesrepublik frei. Der Verleih warb mit den Worten: „Ein gewaltiges, tief empfundenes Filmwerk unserer Zeit. Gut und Böse verhängnisvoll verkettet – ein menschliches Drama. Liebe und Kameradschaft im Kampf gegen Chaos und Zerstörung.“
Einführung: Ralf Schenk
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Am 1. Juni 2007 im Zeughauskino