Glücksbringer (BRD 1956, R: Volker von Collande, D: Werner Fink, Lucie Englisch, Beppo Brem, Gert Fröbe)
Henkel-Werbung und Wirtschaftswunder. Ein farbiger, mit großem Etat und bekannten Schauspielern „in schöner Alpenlandschaft und den Ateliers von Geiselgasteig“ (Programmheft) gedrehter Werbespielfilm. GLÜCKSBRINGER zeigt uns das Wirtschaftswunder einer bundesdeutschen Kleinstadt der 50er Jahre. Ein neues Kino soll eröffnet werden, doch der „Bezirksschornsteinfeger“ ist aus persönlichen Gründen dagegen. Kleine Konflikte um die Beziehung des Schornsteinfegersohns zur Tochter des Kinobesitzers lösen sich durch nette Persil-Lehrerinnen. Ansonsten wird viel getanzt und mit Persil und Wipp gewaschen.
Zwar bleibt Glücksbringer ganz den überwiegend konservativen Idealen der Persil-Käufer verhaftet. Der Film bedient sich jedoch auch Elementen einer innovativen Werbemethodik: der Nutzung von Ausschnitten populärer Schlager und Spielfilme (HEIMATLAND, DER KONGRESS TANZT); der Bezugnahme auf das junge, moderne Medium Fernsehen; der unaufdringlichen Thematisierung der eigenen Werks- und Reklamegeschichte – unter anderem mit dem Besuch einer Henkel-Haushaltungsschule am Rhein. Innerhalb des im Film dramatisierten Generationenkonfliktes nimmt Henkel denn auch Partei für die Jungen, die dem Standesdünkel der Alten widersprechen und aus Liebe heiraten wollen.
Als Vorfilme laufen zwei frühe deutsche TV-Werbespots von 1956: Liesl Karstadt und Beppo Brem empfehlen Persil, „und nichts anderes“.
Kopien: Archiv Henkel
Einführung: Peter Michael Schöning (Henkel-Archiv), Ralf Forster
Am 10. Oktober 2008, 19.00 Uhr, im Zeughauskino