Der fliegende Holländer (DDR 1964, R: Joachim Herz, D: Anna Prucnal, Fred Düren, Gerd Ehlers, Mathilde Danegger, 101’)
Zu den wirklichen Experimenten der DEFA-Spielfilmproduktion in Potsdam-Babelsberg gehörten Versuche, Werke des Musiktheaters zu verfilmen. So entstanden frühe Operverfilmungen wie ZAR UND ZIMMERMANN (1956) und musikalische Lustspiele mit umfangreichen Revue-Teilen. Sie setzten sich beim Publikum jedoch nicht so nachhaltig durch, dass sich die DEFA zu einer längerfristigen Programmatik entschließen konnte.
Mit dem Film DER FLIEGENDE HOLLÄNDER 1964 nach der Oper von Richard Wagner machte die DEFA einen neuen Ansatz, indem sie an Grundzüge eines realistischen Musiktheaters anknüpfte, wie es Walter Felsenstein an der Ostberliner Komischen Oper mit enormen Erfolgen praktizierte. Der Felsensteinschüler Joachim Herz, ein Stab bester technischer und musikalischer Kräfte und das Gewandhausorchester Leipzig realisierten die Wagner-Oper mit eigenwilligen Besetzungen und ungewöhnlichen optischen Lösungen als durchmusizierte Geschichte fürs Kino.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Einführung: Günter Agde
Am 8. Januar 2010, 18.30 Uhr, im Zeughauskino