Gute Studentenfilme sind auch ein Versprechen auf die Zukunft des Kinos. DER MANN AUS DEM OSTEN entsteht an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) als Abschlussfilm von Christoph Willems, DER TOD DES GOLDSUCHERS während des Studiums von Ludger Blanke. Willems‘ und Blankes Filme versprachen so etwas wie die witzige Seite dessen zu werden, was seit dem Erfolg ihrer dffb-Kommilitonen Christian Petzold, Thomas Arslan und Angela Schanelec „Berliner Schule“ genannt wird. Leider konnte das Versprechen nicht eingelöst werden, Willems und Blanke sind als Filmemacher nicht mehr aktiv.
Wie der Film DER TOD DES GOLDSUCHERS so erzählt auch DER MANN AUS DEM OSTEN eine Genregeschichte. Der „Mann aus dem Osten“ ist der erst kürzlich nach Deutschland eingereiste Pole Roman Orloff, der eigentlich auf dem Weg nach Südafrika ist, aber über eine Kontaktanzeige eine Frau kennen lernt und mit ihr eine Video-Beziehung (!) eingeht. Orloff besitzt einen Koffer voller Geld. Schon bald wird die Frau neugierig, und es entwickelt sich eine witzig erzählte Krimi-Liebesgeschichte. Für den Filmkritiker Olaf Möller, der den Filmemachern der frühen Berliner Schule ein besonderes filmhistorisches Bewusstsein attestiert, zählt DER MANN AUS DEM OSTEN zu den „Kernwerken des deutschen Kinos der 90er“.
Einführung: Frederik Lang (CineGraph Babelsberg e.V.)
Am Freitag, den 4. September 2015 um 18.30 Uhr im Zeughauskino