Der Regisseur Peter Pewas (1904-1984) war ein Außenseiter des deutschen Kinos. Er hat nur wenige, aber bemerkenswerte Filme gedreht. Sein glanzvolles Debüt DER VERZAUBERTE TAG (1944), eine melancholisch-heitere Liebesgeschichte, geriet in die Verbotsmaschinerie des NS-Regimes. Bei der DEFA drehte er mit STRASSENBEKANNTSCHAFTEN (1948) eine nüchterne Heimkehrer-Nachkriegsgeschichte im zerstörten Berlin. Sein dritter (und letzter) Spielfilm VIELE KAMEN VORBEI war ein scharfer, stimmungsvoller Krimi mit dem Hauptschauplatz unter einer Autobahnbrücke. Pewas Filme erzählen kleine, unsensationelle Geschichten mit eigenwilligen Bildlösungen. Die spannungsreichen Kombinationen seiner Bildelemente schaffen strikte Konzentration aufs Wesentliche. Und sie beweisen das große Vertrauen eines Künstlers in die Wirkungskraft von Bildern. Der berühmte Robert Siodmak rief ihm zu: „Was machen Sie für revolutionäre Bilder! Wer sind Sie überhaupt?!“
Einführung: Günter Agde (CineGraph Babelsberg)
Am Freitag, den 2. Oktober 2015 um 18.30 Uhr im Zeughauskino