20.10.2023, 20:00 Uhr, im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Drei Männer spazieren mit ihrem Picknickkorb auf dem Postenweg der „Mauer“ entlang. Presslufthämmer sind zu hören, ein Beobachtungsturm fällt, die Grenzanlagen werden abgerissen. Später frühstücken die drei in der ehemaligen „Todeszone“, ihrem neuen Garten: Sommer 1990 in der Hauptstadt der DDR, Prenzlauer Berg. So beginnt einer der ungewöhnlichsten langen Dokumentarfilme über die „Wende“. Heinz Brinkmann und Jochen Wisotzki porträtieren drei Freunde. Jeder eckte auf seine Weise mit dem politischen System an, zeigte Widerständigkeit und erlitt sichtbare persönliche Blessuren. Die Regisseure kommen dabei Alfred, Dieter und Michael ungewöhnlich nah; ein beinahe privater Film entsteht. Und doch ist er auch eine Milieustudie und Zustandsbeschreibung des Übergangs im Allgemeinen – mit all seinen Hoffnungen und Unsicherheiten des sich anbahnenden Systemwechsels.
Komm in den Garten gilt als Hauptwerk des 2019 verstorbenen Filmdokumentaristen Heinz Brinkmann, der in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre. Co-Regisseur Jochen Wisotzki feierte 2023 seinen 70. Geburtstag.
Einführung: Ralf Forster (Filmmuseum Potsdam), Gast: Jochen Wisotzki