25.08.2023, 17:30 Uhr, im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Der deutsche Ethnograf, Kirchenhistoriker und Ikonensammler Martin Winkler (1893-1982) bereiste in den 1920er Jahren mehrmals die Sowjetunion, um sich mit Kollegen über sein Fach auszutauschen und Ikonen und Kirchen vor Ort zu studieren. Winkler war Mitbegründer des Ikonenmuseums Recklinghausen und verstand sich als akademischer Brückenbauer zwischen der deutschen und der russischen Kultur. Während seiner Reisen fotografierte er nicht nur, sondern drehte auch Filme: Es sind Aufnahmen eines ambitionierten Laien, der seine Eindrücke von Land, Leuten und Kollegen festhielt und zuhause präsentierte. Winklers Filme, die sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München befinden, sind interessante und aufschlussreiche Zeitdokumente, nüchtern und illusionslos, mit Sympathie für den anderen Kulturkreis und seine Geschichte.
Kurzfilmprogramm mit Auf der Wolga bis zum Kaukasus, Moskau, Leningrad und Bilder aus der Sowjetunion.
Musikbegleitung: Daniel Stetich. Er lebt als Komponist und Akkordeonist in Berlin. Mit dem Trio Qui D’Accord spielt er akustische Musik, die Einflüsse von Jazz, Latin und elektronischer Musik aufgreift.
Einführung: Corinna Kuhr-Korolev (Osteuropa-Historikerin am Zentrum für Zeithistorische Forschung), Günter Agde (Filmhistoriker)