21.04.2023, 19:00 Uhr, im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.
Mit Der Garten Eden schuf Lutz Mommartz 1977 ein unbeschreibliches, bisweilen aberwitziges Filmdokument, das mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln am linken Niederrhein, im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden, nach utopischen Potenzialen sucht. Mit Kamera und Tonaufnahmegerät streift der Filmemacher durch die Landschaft und fragt die Menschen, wo denn der Garten Eden zu finden sei. Der mal schelmische, mal aufrichtige und immer empathische Fragensteller bezieht sich auf eine Sage, wonach das Paradies sich just im alten Mündungsdelta des Rheins befinde. Aus dem inspirierenden Hunger, mit Menschen zu sprechen, entsteht eine Sozialstudie, ein Landschaftsfilm, ein performatives Aufeinandertreffen von Kunst und Dorfbewohner*innen, ein absurder Experimentalfilm, ein trotziger Direct-Cinema-Reisefilm und irgendwann ein leidenschaftliches, ambivalentes Statement für einen anderen Umgang miteinander und mit der Natur.
Einführung: Patrick Holzapfel