16.12.2022, 19:00 Uhr, und 17.12.2022, 18:00 Uhr, im Zeughauskino.
Die Wasserkraft erregt die Gemüter. Besonders in der Zwischenkriegszeit und in den 1950er Jahren geriet die Elektrizitätswirtschaft immer wieder in Auseinandersetzungen mit dem Naturschutz. In diesen öffentlich ausgetragenen Konflikten setzten beide Konfliktparteien auf den Film, um ihre jeweilige Sichtweise zu präsentieren. Während der Naturschutz den Verlust von Heimat, Ökosystemen und landschaftlicher Schönheit beklagte, lernte die Elektrizitätswirtschaft allmählich, nicht nur die Vorzüge der Elektrizität zu preisen, sondern auch auf die Sorgen der Kritiker einzugehen und diese, als frühe Form des Greenwashing, für ihre eigene Sache zu mobilisieren.
Dieser Lernprozess kann an den Industriefilmen Gefesselte Naturkräfte (ca. 1932), Eine Talsperre wird gebaut (1935), Neuer See in alter Welt (1957) und Strom aus dem Schwarzwald (1957) nachvollzogen werden. Der Naturschutzfilm Wasser – Landschaft – Leben (1955) und der Elektrizitätswerbefilm Kleine Ursachen – Große Wirkungen (ca. 1922) runden das Programm ab.
Einführung: Fabian Zimmer (Technische Universität Berlin)