03.06.2022, 18:30 Uhr im Zeughauskino.
Der jüdische Fernsehregisseur Cornfield (gespielt von Hollywood-Star Tony Curtis) kehrt aus der Emigration nach Berlin zurück, um einen Film zu drehen, der auf einem Vorfall aus dem Jahr 1942 basiert: Damals wurden jüdische KZ-Häftlinge als Statisten für einen antisemitischen Film rekrutiert, mit dem Versprechen, danach in die Schweiz ausreisen zu dürfen. Zwei Häftlinge, Baruch (Birol Ünel) und Janko (Gedeon Burkhard), bereiten mit Hilfe der Maskenbildnerin Sofie (Katharina Thalbach) eine Flucht vor, was für die anderen Komparsen den sicheren Tod bedeuten würde. Dann jedoch kommt alles anders als geplant.
Mittels einer verwirrend komplexen Mischung aus Enthüllungsdrama, Kriminalfilm und Traumspiel unternimmt der Dramatiker und Lyriker Thomas Brasch, Ende 1976 aus der DDR in den Westen ausgesiedelt, in seinem dritten und letzten Kinofilm eine kritische Selbstbefragung des Kinos als Medium der persönlichen und kollektiven Erinnerungsarbeit.
Einführung: Christian Rogowski