In den späten 1940er und 1950er Jahren entstanden in Westdeutschland mehrere Erinnerungsfilme an die darin so verstandene Glanzzeit des deutschen Kinos. Aus Sammlerbeständen wurden Filmausschnitte kompiliert und teilweise mit einer Rahmenhandlung versehen. Die Filme bedienten in erster Linie nostalgische Publikumswünsche. „Schnipsel“ aus nationalsozialistischer Zeit dominierten, wurden jedoch nicht entsprechend gekennzeichnet, sondern in einer unscharfen Sprache der Andeutung vorgestellt. Gekürt wurde die künstlerische Leistung. Eine archivgeschichtliche Bedeutung ist den Produktionen nicht abzusprechen.
Abschlusspunkt dieser Reihe war Das gab’s nur einmal. Der Film nutzt das Starimage von Hans Albers, der in der Rahmenhandlung als erfahrener Regisseur auftritt und in einer Privatvorführung seine gesammelten Filmschätze präsentiert. Der um zarte Distanz und feine Ironie bemühte Film beruht auf dem gleichnamigen Erinnerungsbuch des Emigranten und Journalisten Curt Riess von 1956, das die Illustrierte Stern vorab veröffentlicht hatte. Anlässlich des Buches fand eine große Gala zur Berlinale 1956 statt. Auszüge dieser Show sind in Das gab’s nur einmal zu sehen.
Einführung: Rolf Aurich (Deutsche Kinemathek), Ralf Forster (Filmmuseum Potsdam / CineGraph Babelsberg e.V.)
Am Freitag, den 2. Dezember 2016 um 18.30 Uhr im Zeughauskino