In Der Weihnachtsmann heißt Willi gewinnen zwei kleine Jungen, deren Geschenke für ihre Eltern durch ein Missgeschick gerade zerstört worden sind, am frühen Nachmittag des 24. Dezember eine Waschmaschine. Doch ein schurkischer Weihnachtsmann (Rolf Herricht) entwendet ihnen das Gerät und provoziert damit eine vor allem von Kindern und Jugendlichen betriebene Verfolgungsjagd durch Leipzig. Besonders spektakulär ist eine durch Straßen, Passagen und Höfe führende Reitszene, bei der die Kamera in einer langen Einstellung vor dem Pferd herfährt. Der tschechoslowakische Kinderfilmspezialist Ota Hofman konnte seinen Filmentwurf nach der Niederschlagung des Prager Frühlings nicht weiterentwickeln. Ingrid Reschke, die das Projekt von dem ursprünglich als Regisseur vorgesehenen Heiner Carow übernommen hatte, und die zuständige DEFA-Dramaturgin Inge Wüste schrieben das Drehbuch allein. Letztendlich erhielt der Film, der vor seiner Uraufführung noch einmal gekürzt wurde, ein dezentes Lob auf die DDR-Gesellschaft – oder vielmehr deren gewünschtes Idealbild. Dennoch überzeugt er bis heute als ebenso unsentimentale wie spannende Weihnachtsgeschichte, die sensibel an die (damalige) Erlebniswelt der Kinder anknüpft.
Am Sonntag, den 6. März 2016 um 17 Uhr im Zeughauskino