Für eine Regisseurin ihrer Generation nicht unüblich, wandte sich Ingrid Reschke zunächst dem Kinderfilm zu. Ihr Diplomfilm Daniel und der Weltmeister erzählt, nach einer Geschichte von Wera und Claus Küchenmeister, das Abenteuer des kleinen Daniel, der seine Milch nicht trinken mag. Genauso müsse dies auch sein Vorbild, das damalige DDR-Radsportidol Gustav-Adolf „Täve“ Schur sehen, glaubt der Junge. Also macht er sich mit seinem geliebten Dreirad auf den Weg zu ihm. Das im Alltag verankerte Märchen bezieht seinen besonderen Reiz daraus, dass das Kind fast durchgehend vor Rückprojektionen agiert und mit den dort auftretenden Figuren auch kommuniziert. Im Kontrast zu dieser experimentell anmutenden Form steht der ebenso umfangreiche wie konventionelle, in tantigem Tonfall gehaltene Off-Kommentar. Daniel und der Weltmeister blieb Ingrid Reschkes einziger Farbfilm.
Am Sonntag, den 6. März 2016 um 16 Uhr im Zeughauskino