Ich war Jack Mortimer (D 1935, R: Carl Froelich, B: Thea von Harbou, Robert A. Stemmle nach dem gleichnamigen Roman von Alexander Lernet-Holenia, K: Reimar Kuntze, D: Adolf Wohlbrück, Marieluise Claudius, Max Gülstorff, Maria Loja, Eugen Klöpfer, Sybille Schmitz, 85‘)
Krimis führten im Kino der NS-Zeit ein Nischendasein. Die filmische Darstellung von Verbrechen passte nicht ins Bild der intakten deutschen Volksgemeinschaft. In Ich war Jack Mortimer ist Budapest der Schauplatz eines Eifersuchtsdramas, in das ein junger Taxifahrer verstrickt wird. Er soll einen Amerikaner auf dem Weg zu dessen Geliebter erschossen haben – der Frau eines berühmten Dirigenten. Sybille Schmitz spielt die Geliebte Winifred Montemayor schwankend zwischen nervöser Rebellion und Resignation. Montemayor hofft auf ein Ende ihrer Ehe-Hölle und darf sich doch nichts anmerken lassen, als sie vom Tod Jack Mortimers erfährt. Der Krimi Ich war Jack Mortimer ist auch eine Studie über Entfremdung zwischen den Geschlechtern von zuweilen Strindbergscher Qualität.
Einführung: Friedemann Beyer
Am Freitag, den 5. Juni 2015 um 19 Uhr im Zeughauskino