Das ewige Spiel (BRD 1951, R: František Cáp, B: Franz Kai, František Cáp, K: Georg Krause, D: Will Quadflieg, Cornell Borchers, Willy Birgel, Margarete Haagen, Otto Gebühr, 94‘)
Die schöne Marie kann sich nicht entscheiden, ob sie bei ihrem Ehemann bleiben, oder sich endgültig ihrem Liebhaber zuwenden soll. Um zu einem Entschluss zu gelangen, spielt sie in ihrer Fantasie durch, welche Konsequenzen ihr Dilemma im Mittelalter, im 18. Jahrhundert und in der Kaiserzeit nach sich ziehen würde. Welche Konsequenz wird sie ziehen?
Das ewige Spiel steht in der Tradition mehrsträngigen Erzählens, einer Form, die sich, beginnend mit Griffiths Intolerance (USA 1916) dramaturgisch als durchaus risikoreich für das klassische Erzählkino erwiesen hat. Einem möglichen Nebeneinander von Handlungen, Figuren und Ereignissen, die in keiner kausalen Verbindung zueinander stehen, aber auch keine Episoden sind, begegnet Das ewige Spiel durch seine epische Rahmung. Die Schauspieler schlüpfen in verschiedene Rollen. Der weibliche Grundkonflikt in der Liebe – Gehen oder Bleiben – wird verknüpft mit der Spekulation auf Konstanz und Wandel moralischer Normen. Die Epochen- und Ortswechsel des Films, dessen Szenographie atmosphärisch dichte, reale Schauplätze nutzt und sie durch ein plastisches Schwarzweißbild unterstreicht, verleihen dieser Produktion der Nachkriegszeit auch einen gewissen dokumentarischen Wert.
Der tschechische Regisseur František Cáp (geb. 1913), der auch Co-Autor und Produzent von Das ewige Spiel war, begann in den 1930er Jahren als Schauspieler und Drehbuchautor. Bis 1948 war er u.a. bei der Prager Lucerna-Film als Regisseur tätig und arbeitete in der Bundesrepublik während der 1950er Jahre für die Bavaria und die CCC-Film.
Einführung: Ursula von Keitz (CineGraph Babelsberg e.V. / Filmmuseum Potsdam)
Am Freitag, den 7. November 2014 um 18.30 Uhr im Zeughauskino