Uliisses (BRD 1982, R/B: Werner Nekes, K: Bernd Upnmoor, M: Anthony Moore, Helge Schneider, D: Volkhart Armin Wölfl, Tabea Blumenschein, Russel Derson, Shezad Abbas, 94′ 35 mm)
Einen der „aufregendsten, schönsten und innovativsten Filme der letzten Jahre“ – so nannte Walter Schobert 1984 Werner Nekes’ Film Uliisses, „eine Reise durch die Geschichte der Kinematographie, eine Anthologie ihrer Prinzipien und Erfindungen“. Sein Gegenstand sei „die Bildsprache selbst, das Sehenlernen und Sehenwollen“, so Dietrich Kuhlbrodt. Kein Zweifel – Uliisses war einer der wenigen bedeutenden Avantgardefilme des westdeutschen Kinos, und er ist es bis heute geblieben. Es ist an der Zeit, ihn der Vergessenheit zu entreißen: nicht obwohl, sondern weil das Kino längst im Begriff ist, in ganz neue, digital gestützte Phantasiewelten aufzubrechen. Uliisses kann – sogar als Unterhaltungsfilm – mit den Turbulenzen der Gegenwart mühelos konkurrieren. Es ist zu vermuten, dass er auch einer Medienzukunft, die wir nur erahnen können, die Stirn bieten wird. (kk)
Einführung: Klaus Kreimeier (Film- und Medienwissenschaftler, Autor von Traum und Exzess – Die Kulturgeschichte des frühen Kinos
Am 1.6.2012 um 19.00 Uhr im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums