Junges Gemüse (DDR 1956, R: Günter Reisch, B: Günther Rücker, Kurt Bortfeldt, K: Horst E. Brandt, D: Herbert Richter, Angela Brunner, Christoph Engel, Paul Heidemann, 79’, 35 mm)
In Anlehnung an die fünfaktige Komödie Der Revisor (1836) von Nicolai Gogol führt uns Günter Reisch in die Gegenwart der Nachkriegslandwirtschaft. Zwischen Bürokratie und Pragmatismus, Individualität und Kollektivgeist, alten Vorstellungen und neuer Zeit eröffnet Junges Gemüse einen satirischen Blick auf Funktionäre und die unterschiedlichen Ansichten der Generationen. Die Werbeabteilung der DEFA veränderte selbstbewusst das Firmenkürzel in „Deutsche Fröhlichkeitsanstalt“ und verkündete, endlich den Anschluss an den unterhaltsamen Gegenwartsfilm gefunden zu haben. Auch die zeitgenössische Presse konstatierte mit aller Vorsicht, der Film sei „ausgelassen, unbeschwert, voll frechen Spotts und voller Persiflage“ (Die Union, 7.4.1956). Vielleicht sorgte die Unbekümmertheit der drei Debütanten für den ungewöhnlich leichten Tonfall des Films, denn sowohl der Regisseur Günter Reisch als auch der Drehbuchautor Günther Rücker und der Kameramann Horst E. Brandt feierten mit dem am 29. März 1956 uraufgeführten Film ihren Einstand. (mg)
Einführung: Michael Grisko (CineGraph Babelsberg)
Am 4.11.2011 um 19.00 Uhr im Zeughauskino