Rosa Porten (1889-1972) ist die weniger bekannte Schwester Henny Portens. Für beide ist das Tonbild MEISSNER PORZELLAN (1906) ihr erster Filmauftritt. Im Gegensatz zu Henny Porten arbeitet Rosa Porten vor allem als Drehbuchautorin; eine große Karriere als Filmschauspielerin macht sie nicht. Unter dem Pseudonym Dr. R. Portegg führt sie Ende der 1910er Jahre auch Regie bei einigen Spielfilmen. Zum Unesco-Welttag des audiovisuellen Erbes.
zeigen wir mit DAS OPFER DER YELLA ROGESIUS und WANDAS TRICK zwei weitgehend vollständig erhaltene Regiearbeiten von Rosa Porten in viragierten Kopien. Im Mittelpunkt stehen jeweils Frauen, denen es mit Einfallsreichtum und Mut gelingt, die Männer und ihre Vermögen zu retten. – WANDAS TRICK spielt im dokumentarisch nachgezeichneten Milieu der Zigarettenarbeiterinnen. Der Firmenchef verliebt sich in Wanda, will sie aber nicht heiraten. Erst als sie in einer Lotterie das große Los zieht, hält er um ihre Hand an, um sein vom Bankrott bedrohtes Unternehmen zu retten. Mit einer klugen Reklameidee kann Wanda die Pleite abwenden. In dem Melodram DAS OPFER DER YELLA ROGESIUS setzt eine ehemalige Zirkusreiterin, die in eine reiche Familie geheiratet hat, ihr Leben auf Spiel, um das bedrohte Vermögen ihres Mannes zu retten…
Einführung: Annette Förster, Filmhistorikerin und freie Filmkuratorin mit Schwerpunkt Frauen und Filmgeschichte.
MEISSNER PORZELLAN (D 1906) + DAS OPFER DER YELLA ROGESIUS (D 1917, R: Dr. R. Portegg [Rosa Porten], D: Wanda Treumann, 60’) + WANDAS TRICK (D 1918 R: Dr. R. Portegg [Rosa Porten], D: Wanda Treumann , 44’)
Kopien: MEISSNER PORZELLAN, WANDAS TRICK (Deutsche Kinemathek), DAS OPFER DER YELLA ROGESIUS (Bundesarchiv-Filmarchiv)
Zeughauskino, 27. Oktober 2010, 19,00 Uhr