Inge Larsen (D 1923, R: Hans Steinhoff, D: Henny Porten, Paul Otto, Ressel Orla, Paul Hansen, Hans Albers, 76′)
Anfang 1921 gründet Henny Porten mit dem Chef der renommierten Gloria-Film Hanns Lippmann die Henny-Porten-Film GmbH. Lippmanns erklärtes Ziel ist es, dem Film kulturell wie gesellschaftlich eine der Bühne gleichgestellte Anerkennung zu verschaffen. Doch die Hoffnung der populärsten deutschen Filmschauspielerin, sich so von der Ufa und ihrem bisherigen Darsteller-Image zu trennen und mit neuen, kreativen Richtungen experimentieren zu können, werden enttäuscht. Ihre unter Lippmanns Produktionsleitung von E.A. Dupont, Karl Grune und Leopold Jessner inszenierten Streifen werden von der Kritik zwar enthusiastisch gefeiert und machen teilweise sogar Filmgeschichte; doch ihr Stammpublikum ist nicht bereit, ihren künstlerischen Ambitionen zu folgen. Zuschauerschwund, starke finanzielle Verluste sowie mit zunehmender Inflation immer schwieriger werdende Produktionsbedingungen veranlassen die Porten, mit dem Film INGE LARSEN zu dem von ihr erwarteten Rollentypus zurückzukehren. Der vom Theater zur Filmregie übergewechselte und von der Kritik als vielversprechender Nachwuchs gefeierte Hans Steinhoff macht aus dem konventionellen Stoff einen handwerklich soliden Star-Film über die Mesalliance eines Barons und einer Fischertochter, die ihr Mutterglück über ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen stellt.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Einführung: Horst Claus, Senior Research Fellow an der University of the West of England, Bristol
Am 17. Oktober 2010, 19.00 Uhr, im Zeughauskino,.