King Kong / Die Fabel von King Kong (USA 1933, R: Merian C. Cooper & Ernest B. Schoedsack, D: Fay Wray, Robert Armstrong, Bruce Cabot, 105’ / Deutsche Synchronfassung der Tobis Melofilm von 1933, Bearbeitung: Curt Wesse, 75’)
„Wir zeigen Ihnen diesen Film, weil er ein Wunderwerk der heutigen Film-Technik ist. Es handelt sich hier nicht um ein wahres Erlebnis, sondern um ein unerhört insceniertes, technisch virtuoses Filmmärchen. Dieser Film füllt seit Monaten die Kinos der ganzen Welt und ist das größte filmische Ereignis des Jahres. Um auf die Unwahrscheinlichkeit der Handlung nochmals hinzuweisen, nannten wir diesen Film DIE FABEL VON KING KONG.“ Die deutsche Texttafel am Beginn dieses klassischen Monsterfilms ließ keinen Zweifel daran, dass es sich um eine Sensation handelte. Sensationell schien nicht nur die Animationstechnik von Willis H. O’Brien (1886-1962), die es erlaubte, die Hauptdarsteller optisch voll in das Trickgeschehen zu integrieren. Obwohl Variety schon bei der Premiere im März 1933 beklagte, dass es sich bei der RKO-Produktion um kaum mehr handle als „eine Ausstellung von Studio- und Kameratechnologie,“ hat die phantastische Abenteuergeschichte bis heute unzählige Re-releases, Versionierungen, Remakes und Stoffadaptionen nach sich gezogen. Auf der Suche nach einer Kulisse für einen Abenteuerfilm entdeckt ein Filmteam eine Insel, in deren Dschungel allerlei Urwelttiere und Eingeborene hausen. „König“ dieser Welt ist der Riesengorilla Kong, der sogleich die hübsche Hauptdarstellerin Ann entführt…
KING KONG ist indes kein Film, bei dem Lippensynchronität im Vordergrund stünde; über weite Strecken sind außer Schreien keine menschliche Äußerungen zu vernehmen. Interessant ist der Umgang mit einem populären amerikanischen Genre, wie er in der historischen Rezeption und der Synchronisation zum Ausdruck kam. „Kinder, lasst uns verduften!“, empfiehlt die Synchronstimme etwa angesichts der Urwaldbedrohung.
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Einführung: Patrick Vonderau
Am 11. Dezember 2009, 19.00 Uhr, im Zeughauskino