Die 70er Jahre sind in Deutschland die große Zeit der Sexfilme. Sie werden zu Dutzenden heruntergekurbelt, versprechen nackte Haut und geben sich tabulos. Aufgerüttelt durch den Freitod der Darstellerin Claudia Fielers blickt der Dokumentarfilm SNUFF (BRD 1973-76) hinter die Kulissen einer Sexfilmproduktion: Er beobachtet die Auswahl der Mädchen, zeigt, wie Menschen entwürdigt werden und hört dem lamentierenden Regisseur Robert Furch zu, der lieber andere Filme drehen würde. Mit abgründigem Humor klagt SNUFF die industriell betriebene Ausschlachtung junger Frauenkörper, finanzieller Zwänge und falscher Hoffnungen an. „Auch wenn sein moralischer Zeigefinger (Kommentar: Carl Amery) gelegentlich übertrieben scheint, bleibt SNUFF eine Herausforderung: eine brutale, intelligente Reportage mit Raum zur Reflexion.“ (Süddeutsche Zeitung, 8.12.1978)
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv (16mm, 673 m)
Einführung: Philipp Stiasny
8. Dezember 2008, Arsenal 2,19.00 Uhr
Das Programm musste leider ausfallen. Wir wiederholten stattdessen das FilmDokument 24.