DAS INDISCHE GRABMAL, der zweite Teil von Richard Eichbergs opulentem Abenteuerepos nimmt die Rückkehr des Liebespaares Sitah (La Jana) und Sascha (Gustav Diessl) nach Indien zum Ausgangspunkt für ein imposant inszeniertes Finale im Palast von Eschnapur.
Chandra, der Maharadscha von Eschnapur (Frits van Dongen), dem Sascha seine Maharani nach Europa entführt hatte, plant nun aus Rachsucht, seine Frau in jenem grandiosen Grabmal, das er ihr einst als unvergängliches Monument seiner Liebe zugedacht hatte, lebendig einmauern zu lassen. Auf der Flucht vor dem Maharadscha gelingt es Sascha und Sitah in den Katakomben des Palasts, den Putschversuch des Prinzen Ramagani (Alexander Golling) zu durchkreuzen; Sitah muss dabei jedoch ihr Leben lassen. Am Ende tötet Sascha den Intriganten Ramagani und versöhnt sich mit dem Maharadscha in der gemeinsamen Trauer über die verlorene Geliebte.
Mit leichtem Befremden stellte die damalige NS-Filmbetrachtung fest, dass es allein der gleichnishaften Gesamtanlage des Drehbuchs zugute zu halten sei, „daß der unwirkliche, märchenhaft anmutende dekorative Rahmen des Films eine gewisse Unwahrscheinlichkeit der Handlung zuläßt. Der Beschauer nimmt manche wundersame Fügung des Geschehens, manch Abenteuer mit Tigern und zähneblitzenden Krokodilen nicht so ganz ernst, sondern begreift sie (…) lächelnd aus der romantisch-abenteuerlichen Atmosphäre, in die er sich naiv hineinversetzt“ (Film-Kurier, Nr. 36, 12.2.1938).
DAS INDISCHE GRABMAl (D 1937, R: Richard Eichberg, D: Frits van Dongen, La Jana, Alexander Golling, Gustav Diessl)
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Am 15. Juli 2007, 21.00 Uhr, im Zeughauskino