Nach dem immensen Erfolg, den Eichberg im Vorjahr mit DER GREIFER feiern konnte, der Hans Albers in Edgar-Wallace-Manier als Scotland-Yard-Inspektor nach London verpflanzt hatte, lässt der Regisseur seinen Star in DER DRAUFGÄNGER in jener Umgebung agieren, die ihm wie keine zweite angestammt ist:
In der Rolle des Hafenpolizisten Hans Röder fischt Albers eines Nachts ein bewusstloses Mädchen aus dem Hamburger Hafenbecken und wird kurz darauf von einem Unbekannten überfallen, der mit dem Mädchen in der Dunkelheit verschwindet.
Der als „Draufgänger“ stadtbekannte Polizist macht seinem Ruf alle Ehre und übernimmt im Alleingang die Verfolgung, die ihn auf direktem Wege in die Hamburger Unterwelt führt. In einer berüchtigten Gangsterkneipe lernt er die junge „Animierreiterin“ Trude kennen, die, verkörpert durch die blutjunge Marta Eggerth, von einer Gesangskarriere träumt und sich als das Mädchen herausstellt, das er aus dem Wasser gezogen hat. Obwohl es auf undurchsichtige Weise in einen groß angelegten Perlendiebstahl verwickelt zu sein scheint, der sich in der gleichen Nacht ereignet hat, fühlt sich Röder intuitiv zu dem Mädchen hingezogen, dessen Geheimnis es zu ergründen gilt.
Unverkennbar tragen „Coups, Einzelzüge, Anlage einiger Szenen, Dialoge usw. den Stempel Eichbergschen Witzes, sind Geist aus dem Geiste Eichbergs“: „Das Publikum fiebert, bangt, fürchtet um den Helden des Films, als sei der gute Hans selber in Gefahr. Jede Wendung zum Guten, jede Rettung aus prekärer Lage wird donnernd applaudiert.“ (LichtBildBühne, Nr. 284, 27.11.1931)
DER DRAUFGÄNGER (D 1931, R: Richard Eichberg, D: Hans Albers, Marta Eggerth, Sigurd Lohde, Gerda Maurus)
Kopie: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Am 13. Juli 2007, 21.00 Uhr, im Zeughauskino