Mit der Wahl von Handlung und Milieu des Films, so die Ufa-Werbeabteilung, hätte der Regisseur wieder einmal „einen richtigen ‚Richard Eichberg‘ geliefert“, der „unfehlbar jeden packt“: „Es ist die Geschichte von dem hübschen, rassigen Revue-Girl, das in seinem Kampf um den Mann beweist, daß es nicht nur, wie bei der Tänzerin der Fall sein soll, das Nötige in den Beinen, sondern auch im Kopf und Herzen hat.“
Der Erfolg des Films um die Revue-Tänzerin Kitty (Dina Gralla) steht im Zusammenhang mit der Deutschland-Tournee der amerikanischen Tiller-Girls, die Siegfried Kracauer als Vorboten eines bedenklichen Geschmackswandels hin zum „Ornament der Masse“ ausgemacht hat. Jedoch verhindert es Eichbergs Neigung zur Operette, den Film seinerseits als Vorboten des deutschen Revuefilms der 30er Jahre anzusehen. Zwar zeigen die im Revue-Theater gemachten Aufnahmen den ganzen Zauber des Showlebens – vor allem aber hinter den Kulissen.
Obwohl Eichberg auch im Berliner Admiralspalast, der Hochburg der Revue-Kultur in Deutschland, dreht, orientiert er sich ebenso stark am gediegenen Hollywoodgenre der Backstage-Comedy. So inszeniert er die große Revue-Szene des Films im privaten Raum des gräflichen Schlosses, wo der Aufmarsch von Kittys Kolleginnen die Hochzeit mit dem Grafen Holm (Werner Fuetterer) vorerst platzen lässt. Am Ende wendet sich für das Paar dann aber doch noch alles zum Guten.
DAS GIRL VON DER REVUE (D 1928, R: Richard Eichberg, D: Dina Gralla, Werner Fuetterer, Max Hansen, Valerie Boothby / engl. Fassung)
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
Am 11. Juli 2007 im Zeughauskino