04.05.2007, im Zeughauskino.
Der 1942/43 gedrehte Film Wenn die Sonne wieder scheint beruht auf dem Roman Der Flachsacker des flämischen Autors Stijn Streuvels. Der im nationalsozialistischen Deutschland stark geförderte Schriftsteller war auch an der Produktion des Films maßgeblich beteiligt. Die Handlung des Films spielt im flämischen Bauernmilieu. Der Flachsbauer Termöhlen und seine Frau erwarten die Heimkehr ihres Sohnes Louis, der an der Landwirtschaftsschule studiert. Als Louis sein neu erworbenes Wissen auf dem elterlichen Hof umsetzen will, kommt es zum Konflikt zwischen Vater und Sohn. Der „ewige Kampf zwischen alt und neu“ (Streuvels) bricht los. Der Generationskonflikt eskaliert, als sich Louis in die Stallmagd Schellebelle verliebt. Der Film war in Deutschland recht erfolgreich und erreichte auch im besetzten Belgien hohe Besucherzahlen. In seinem Tagebuch zeigte sich Joseph Goebbels von diesem „Bauernfilm von ganz hohen Graden“ sehr angetan; der Film beweise, „daß man das Bauernmilieu auch in einer künstlerisch hochstehenden Weise darstellen kann“. Die Außenaufnahmen entstanden in der flämischen Stadt Kortrijk und Umgebung. Dort realisierte Alfred Ehrhardt 1941 auch den Kulturfilm Leinen aus Kortryk. Roel Vande Winkel und Ine Van linthout haben über die Geschichte und Hintergründe des Films Wenn die Sonne wieder scheint das kürzlich erschienene Buch De Vlaschaard 1943 geschrieben. Die beiden Autoren werden die Filmeinführung halten.
Vorfilm: Leinen aus Kortryk (D 1941, Alfred Ehrhardt)
Einführung: Roel Vande Winkel, Ine Van linthout