Filmblatt-Schriften 4
Hans Cürlis gehört zu den wenigen deutschen Kulturfilmern und Filmunternehmern, die in vier verschiedenen politischen Systemen auskömmlich existierten. Von 1919 bis 1972 realisiert er mehrere hundert Kultur-, Unterrichts- und Lehrfilme.
Berühmt wird er durch sein Lebensprojekt „Schaffende Hände“ – Aufnahmen bedeutender Künstler bei der Arbeit. In seinem „Institut für Kulturforschung“ produziert er die ersten Scherenschnittfilme von Lotte Reiniger, ferner Landschafts- und Städtefilme, und immer wieder Filme über Kunst und Künstler. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligt er sich an der Propaganda gegen den Versailler Vertrag. Auch im Nationalsozialismus dreht er Filme mit politischer Tendenz. Nach 1945 gründet er die DEFA-Kulturfilmabteilung mit und in den 50er und 60er Jahren zählt Cürlis zu den zentralen Figuren des westdeutschen Kulturfilms.
Sorgfältig und detailgenau zeichnet Ulrich Döge das „unentdeckte Lebenswerk“ von Hans Cürlis nach. Für seine Recherchen konnte er sich auf die umfangreiche Sammlung Cürlis im Filmmuseum Berlin (Stiftung Deutsche Kinemathek) stützen. Die ausführliche Filmografie dokumentiert rund 600 Arbeiten von Hans Cürlis aus über 50 Jahren Kulturfilmschaffen.
ISBN: 978-3-936774-04-7
161 Seiten mit Ill.
EUR 14,00
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Pressestimmen
„… wichtige Publikation, die die Arbeit von Hans Cürlis umfassend würdigt und ein wichtiges Nachschlagewerk für dessen Werk darstellt.“
(Kay Hoffmann in „film-dienst“, Nr. 11, 25. Mai 2006)
„…Es ist spannend zu lesen, wie pragmatisch Cürlis sich verhielt, wenn die Umstände es erforderten. Diese Anschmiegsamkeit erlaubte es ihm, in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus, bei der DEFA und in der Bundesrepublik zu überleben. Den eher lakonisch formulierten Text ergänzen eine extensive Filmografie und eine ausführliche Bibliografie. Ein eher vernachlässigtes Kapitel deutscher Filmgeschichte erfährt endlich die notwendige Aufmerksamkeit.“
(Bodo Schönfelder in „epd Film“, Nr. 5, Mai 2007)
Gliederung
Kunst und politische Propaganda [9]
– Erster Filmreferent des Auswärtigen Amtes [9]
– Was ist ein Kulturfilm? [13]
– Institut und Gesellschaft für Kulturforschung [16]
– Propagandafilme gegen den Versailler Friedensvertrag [21]
– Vom Scherenschnitt- zum Landschaftsfilm [27]
– Im Verwaltungsrat des Internationalen Lehrfilminstituts, Rom [33]
– Nutznießer und Diener des Nationalsozialismus [36]
– Leiter der Fotoaktion „Monumentalmalerei“ [49]
– Mitbegründer des DEFA-Kulturfilms [52]
– Pionier des West-Berliner Kulturfilms [54]
– Mitarbeit am Aufbau der Deutschen Kinemathek [66]
– Ein unentdecktes Lebenswerk [67]
Filmografie [71]
– Filme des Instituts für Kulturforschung bzw. Kulturfilm-Instituts [74]
– Hans Cürlis als Darsteller und Berater [127]
– Arbeiten für andere Produktionen [128]
– Filme im Verleih des Instituts für Kulturforschung [129]
– Filme über Hans Cürlis [130]
– IWF-Editionen von Hans Cürlis-Filmen im Verkauf und Verleih [131]
– Filme bzw. -fragmente von Cürlis, aus dem Nachlass bzw. aus verstreuter Überlieferung [132]
Bibliografie [135]
– Texte von Hans Cürlis [135]
– Texte über Hans Cürlis [140]
– Filmografische Nachschlagewerke [141]
Sammlung Cürlis – Depositum SDK 87/19 – im Filmmuseum Berlin [143]
Dank, Fotonachweis [144]
Register – Filme [145]
Register – Personen [155]
Register – Firmen und Institutionen [159]