Vor 120 Jahren wurde Kamerun 1884 deutsche Kolonie. Nach dem 1. Weltkrieg in ein französisches und britisches Mandat aufgeteilt, erlangte das zentralafrikanische Land 1961 seine Unabhängigkeit. In den zwanziger und dreißiger Jahren unternahm der Berliner Kameramann Paul Lieberenz mehrere Filmexpeditionen nach Kamerun, von denen er rund 30 zumeist kurze Kulturfilme mitbrachte. Sie schildern die Lebensbedingungen der Bantu und Bororo, den Tierreichtum des Landes und die Arbeit der deutschen Pflanzer. Das Programm stellt die Stummfilme DIE WELT UM DEN GÖTTERBERG, DER KAMERUNER ALS SPORTSMANN und AUS KAMERUNS FRUCHTKAMMERN (alle 1928) den knapp zehn Jahre im Nationalsozialismus entstandenen Tonfilmen DEUTSCHE PFLANZER AM KAMERUNBERG und BANTU WEIß NICHTS VON EUROPA (beide 1936) gegenüber. Lieberenz Kamerun-Filme werden auch daraufhin befragt, ob sie Stereotypen des Fremden aufnehmen und sich in den Diskurs um die verlorenen Kolonien einordnen.
Einführung: Jeanpaul Goergen
DER KAMERUNER ALS SPORTSMANN (D 1928)
AUS KAMERUNS FRUCHTKAMMERN (D 1928)
DIE WELT UM DEN GÖTTERBERG (D 1928)
BANTU WEIß NICHTS VON EUROPA (D 1936)
DEUTSCHE PFLANZER AM KAMERUNBERG (D 1936)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
30. Oktober 2004, Arsenal 2