29.11.1997, im Zeughauskino.
Jenes „undefinierbare Hell-Dunkel, das eine Stimmung von unbeschreiblichem Reize hervorzaubert“, das Julius Urgiß bereits 1916 als Wesenszug der Filme des expressionistischen Theaterregisseurs und bildenden Künstlers William Wauer beschrieb, entfaltet sich in diesem lange verloren geglaubten Melodram in bisher ungeahnte seelische Tiefen: Albert Bassermann in der Titelrolle eines zwischen emotionaler Bindung und sozialem Geltungsbewußtsein zerrissenen Arztes, dessen schließliche Entscheidung zu einem an psychologischer Zuspitzung kaum zu überbietenden Finale führt…
Einführung: Michael Wedel – am Klavier: Karl Henn