1931 realisierte Eberhard Frowein den abendfüllenden Dokumentarfilm DAS KIND UND DIE WELT über die Entwicklung des Kindes in seiner alltäglichen Umgebung. Gezeigt wird, wie das Kind allmählich seinen Lebenraum erobert, erweitert und behauptet. Die versteckte Kamera beobachtet das Kind von den ersten Lebenswochen an bis zum Alter von acht Jahren, wo es zum ersten Mal den Schutz des Hauses verläßt und sich in den Strom der Großstadtstraße wagt. Viele Szenen sind aus der Sicht des Kindes gefilmt; mit eindringlichen Bildern und Montagen wird der großstädtische Lebensraum, hier insbesondere die Berliner Hinterhöfe, skizziert. Der Film entstand unter der wissenschaftlichen Leitung des am Psychologischen Institut der Universität Berlin lehrenden Psychologen Kurt Lewin – einer der bedeutendsten Psychologen dieses Jahrhunderts, der 1933 zur Emigration gezwungen wurde. Im Vorprogramm: ZEITPROBLEME. WIE DER ARBEITER WOHNT (D 1930, R: Slatan Dudow), der auch die Lebensbedingungen proletarischer Kinder dokumentiert.
Einführung: Jeanpaul Goergen
ZEITPROBLEME. WIE DER ARBEITER WOHNT (D 1930)
DAS KIND UND DIE WELT (D 1931)
Kopien: Bundesarchiv-Filmarchiv
3. Oktober 1997, Arsenal